Montag, 2. Oktober 2017

West Coast Pacific Rim


Angetan von der neuen Fischerei, machten wir uns auf in Richtung Oregon, wo wir im Skiletz River versuchen wollten einen Chinook Lachs zu fangen. Da glücklicherweise die Einheimischen das Ende ihrer Sommerferien erreichten, ist es viel einfacher geworden spontan eine Unterkunft zu finden. Am Coyote Campground fanden wir einen freien Platz und gönnten uns für die ersten 3 Nächte eine Kabine bevor wir die letzte Nacht in unserem Zelt verbrachten. Am folgenden Morgen haben wir sofort die Fliegenruten montiert und sind ans Wasser. Da wir uns jedoch erstmal erkunden mussten wo und wie wir am besten fischen können sind wir mit dem Auto Flussaufwärts gefahren. Im Delta des Skiletz waren hunderte Fischer die vom Boot aus versuchten einer der Lachse zu überlisten. Mit teils enormen Köder und handgrosse Spinnblätter die sie vorgeschaltet haben um einen Fischschwarm zu imitieren. In der Bucht waren viele Fischer mit Krabbennetzen unterwegs und auch mit gröberen Spinnruten. Am gegenüberliegenden Wellenbrecher sonnten sich derweilen die Seehunde und warteten darauf, dass die Fischer was am Hacken haben um es ihnen dann auf geschickte Art und Weise zu klauen. Wer also denkt der Fisch sei in der Tasche sollte sich beeilen denn wenn dich der Seehund auf dem Rücken schwimmend, mit dem Lachs im Maul bei dir bedankt und dir noch frech zuwinkt, weist du, das es noch schneller gehen muss.



Wir entschieden uns Flussaufwärts zu versuchen eine Forelle zu fangen. Leider waren nur ganz kleine vor Ort während die Lachse in der Mündung auf den Regen der am Sonntag angesagt war, warteten um ihren kräfteraubenden Aufstieg zu beginnen, in ihrem Geburtsgewässer zu laichen und danach zu sterben. Zwischendurch haben wir uns an die Küste begeben um ein paar Fotos vom Sonnenuntergang zu machen und dabei die Buckelwale zu beobachten. Erstaunlich wie nahe diese imposanten Tiere an die Küste kommen. Absolut genial. Auf dem Camping trafen unsere Nachbarn aus Eugene Oregon ein und wir kamen sofort ins Gespräch. Natürlich waren auch sie nur aus einem Grund angereist. Ok nein es waren zwei. Die Hucke volllaufen lassen und den Lachsen nachstellen. Flo bekam noch eine Fliege geschenkt von dem ältesten der Gruppe. Er erzählte uns, dass sein Schwiegersohn diese Fliege gebunden hätte und er mehrfacher Weltmeister sei im Fliegenbinden. Die  heiklen Stellen der wertvollen Fliege haben wir mit Lack verstärkt damit sie nicht beim versehentlichen Aufschlagen auseinander fällt. Die Fliege war auch erstaunlich fängig. Sie brachte zwar keine Zielfische jedoch zog sie das Interesse der Bullheads auf sich. Ein ziemlich hässlicher Fisch.



Bei einem unserer Erkundungstouren der oberen Flussabschnitte, war der Teufel mit dabei. Flo it mit der kompletten Ausrüstung baden gegangen und nach dem er wieder aus dem Wasser war brach ihm die Rute erneut beim nächsten Wurf. Diesmal war es aber das hintere Ende.... Shit happen! Aber sehr ärgerlich war es trotzdem. Zum Glück ist es ja eine Sage. Wir gehen davon aus, dass sie trotzdem auch durch die Jahre einen Riss erhalten hat und dieser nicht gesehen wurde als wir beim Sage Werk waren. Auf jeden Fall mochte sie nicht viel aushalten.



Ohne Lachs aber mit grosser Zufriedenheit sind wir aufgebrochen und haben Oregon verlassen. Next Stop San Francisco! Was für eine Stadt. Die Einfahrt über die Golden Gate Bridge mit dem Ausblick auf Frisco und Alcatraz waren einfach umwerfend. Ausserplanmässig mussten wir jedoch den ersten Tag wieder mal für unser Auto hergeben. Diesmal schien der Motor so langsam aber sicher seinem Schicksal entgegen zu gehen. Also ab zu Enterprise und endlich das Auto tauschen. Die letzten Kilometer haben wir mit einem Dodge Grand Caravan in Angriff genommen. Unser Terminkalender in San Francisco war dicht. Am ersten Tag haben wir zu Fuss die hügelige Stadt unsicher gemacht, sind durch die Lombard Street und haben den Ausblick vom Coit Tower aus genossen, sind danach im Bier hängen geblieben und haben mit der Kassiererin des Gyros Ladens vis à vis gequatscht.
Am nächsten Tag sind wir in die Wüste gefahren um den Fahrern beim Gummilassen und Driften zuzusehen. Es gab ein Drag- und ein Driftrennen. Die meisten waren Amateure aber es war absolut cool mit anzusehen. Beim Drift Race gab es am meisten Action. Während ein Polizist sein Dienstwagen des Highway Patrol über die Piste jagte hatte es ein anderer übertrieben und zerstörte sein Auto beim Aufprall in eine Betonwand. Es geht ihm gut. Dem Auto weniger...



Tag 3 Ist angebrochen und wir haben grosses vor. Das Spiel zwischen der 49ers und den Los Angeles Rams. Wie geil ist das denn. Wohl eines der besten Stadien in der NFL und dann noch ein Kalifornisches Derby! Das Spiel begann mit Vollgas von der ersten Sekunde an. Die Rams gingen nämlich schon nach 12 Sekunden in Führung nachdem die Defense bereits beim ersten Spielzug einen Turn Over erzielte mittels Interception. Das Spiel blieb spannend bis zum Schluss und die Rams gewannen zum Glück knapp mit 2 Punkte Vorsprung. Am letzten Abend haben wir in San Francisco den Ausgang erkundet. Klubs waren weniger vorhanden aber dafür eine Bar mit Cocktails die alle das Element Rum enthalten. Ja da fühlen wir uns wohl. Die Drinks sind hart und sehr schmackhaft. Hehe... Der Rest ist Geschichte!


Angetan von der Stadt sind wir weiter in Richtung Süden. Entlang der lang ersehnten Westküste.
Dies nahm jedoch ein jähes Ende als vor gesperrter Strasse standen. Als wir uns beim Tourismusbüro neben der Strassensperre erkundigten meinte diese, die Strasse sei mindestens noch einen Monat gesperrt aufgrund eines Waldbrandes und einem daraus folgenden Erdrutsch. Spontan haben wir uns also dazu entschieden einen Abstecher in den Yosemite Nationalpark zu machen. Wir übernachteten eine Nacht in einem gemütlichen Studio und brachen am nächsten Morgen gleich früh auf um den Nationalpark von seiner schönsten Seite kennen zu lernen. Wasserfälle, Wanderwege und imposantes Steinmassiv. Das erwartet einem im Yosemite. Einfach wunderbar und immer wieder Eindrucksvoll was Mutter Natur für uns bereit hält.




Nach einer 3 stündigen Wanderung sind wir weiter Richtung Süden gefahren wo wir auf Santa Barbara stiessen. Kilometerlange Sandstrände und ein kühles Bad war die Belohnung. Die darauffolgenden Tage verbrachten wir in Ventura, Santa Monica und Malibu. Ich erspare euch jetzt, eine Geschichte zu erzählen wie wir unsere bleiche Haut bräunten... Schlussendlich sind wir in Los Angeles angekommen unserer letzten Destination... Fürs Auto. Wir gehen nämlich noch nach Hawaii für 2 Wochen. Also haben wir in der Nähe ein Motel gebucht, haben das Auto abgegeben und am nächsten Tag sind wir nach dem Checkout direkt zum Flughafen. Dort haben wir noch unsere riesen Tasche mit der Angelausrüstung etc. abgeben die wir, wie wir bemerkten mehr als brauchen. Unser Gepäck ist gewachsen und es scheint günstiger zu sein ein Zusatzgepäck zu haben als Übergewicht zu zahlen. Die Campingausrüstung die wir nicht mehr brauchten, wollten wir zuerst verkaufen haben uns aber im Anschluss dazu entschieden die Sachen zu spenden und haben es einer Gemeinnützigen Organisation übergeben die das Zeug entweder für die Erdbebenopfer in Mexiko, die vom Winde verwehten oder Obdachlose braucht.

In diesem Sinne "See You LA und Aloha Hawaii!"

 

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